Osteopathie ist für mich die beste Behandlungsmethode, wenn es darum geht, die Funktionsweise Ihres Körpers zu verstehen, um Fehlfunktionen behandeln zu können und dadurch Ihre Beschwerden zumindest einschränken zu können.
Dabei wird befundet, wie die verschiedenen Strukturen Ihres Körpers arbeiten und vor allem wie sie miteinander arbeiten.
Um dies zu erreichen, wird ein bestimmtes Schema durchgearbeitet. Dazu werden zunächst die Beschwerden mittels einer Befragung und klassischen medizinischen Tests untersucht. Dadurch wird verhindert, dass eine andere Erkrankung übersehen wird.
Anschließend wird der osteopathische Befund durchgeführt. Dabei wird der gesamte Körper mit Hilfe eines Sichtbefundes zunächst beobachtet, um die Haltung und die Bewegungseinschränkungen beurteilen zu können.
In einem nächsten Schritt kommen die fünf klassischen osteopathischen Befundungswerkzeuge zum Einsatz:
- Das Gewebe wird ertastet, um die Gewebespannung und -härte beurteilen zu können.
- Es wird die Beweglichkeit der verschiedenen Organe und Gelenke getestet. Dies geschieht durch zwei unterschiedliche Methoden: bei der ersten werden die klassischen Bewegungen (Alltagsbewegungen) der Gelenke getestet und bei der zweiten wird die passive Beweglichkeit der Gelenke und der Organe getestet.
- Die Spannungen der Faszien werden beurteilt, beispielsweise ob diese in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.
- Es wird die Durchblutung des Gewebes beurteilt.
Nach dieser Untersuchung bin ich in der Lage zu verstehen, welche Strukturen Ihre Beweglichkeit einschränken und dazu führen, dass verschiedene Regionen Ihres Körpers überlastet sind. Diese werden anschließend durch verschiedene Techniken behandelt.
In der Osteopathie werden drei Haupttechniken genutzt:
- Die erste Technik ist meistens unter dem Namen „Craniosacrale Therapie“ bekannt. Dabei handelt es sich um eine funktionelle Behandlungsmöglichkeit. Das bedeutet, dass die Strukturen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, in eine entspannte Stellung gebracht werden, was dem Körper wiederum dabei hilft, die Spannungen selbst zu lösen. Diese Technik ist eine sehr sanfte Technik.
- Die zweite Technik ist oft aus der Chiropraktik bekannt und wird im Volksmund als „einrenken“ bezeichnet. Es handelt sich um eine strukturelle Behandlung, bei der das Gewebe in die eingeschränkte Bewegung gebracht wird. Wenn die Bewegungsgrenze erreicht wird, hat der Therapeut die Wahl zwischen einem kurzen Impuls in der eingeschränkten Bewegung (TRUST) oder einem schnellen Loslassen (Recoil), was dazu führt, dass das Nervensystem überrascht wird und dadurch ein „Reset“ der Gewebespannung herbeigeführt wird.
- Die dritte Technik wird meistens in der Physiotherapie als „Postisometrische Relaxation“ genutzt. Bei dieser Technik nutzt man die Muskelspannung und die Muskelentspannung, um die Beweglichkeit wieder zu erlangen.
Nach der Behandlung mithilfe der unterschiedlichen Techniken wird der Körper erneut befundet, um die durch die Behandlung erlangten Änderungen wahrnehmen zu können und diese zu dokumentieren. Dies dient dazu, die Behandlung von Termin zu Termin immer effektiver zu machen.